Glossar

AIFs
Alternative Investmentfonds (AIFs) umfassen verschiedene Formen von geschlossenen Fonds. Bei den Anlageobjekten handelt es sich um Sachwerte, wie z.B. Immobilien, Wälder oder auch Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien.

Aktives Aktionärswesen
Beinhaltet Aktivitäten, die Aktionäre ergreifen, während sie Aktien besitzen (im Unterschied zu Kauf und Verkauf). Dies beinhaltet Engagement und die Nutzung von Aktionärsrechten, wie etwa der Stimmrechtsausübung.

Assets under Management
Englisch für verwaltetes Vermögen. Bezeichnet das von Banken veranlagte Kapital bzw. das Volumen an Kundengeldern.

Asset Overlays
Produktunabhängige Anwendung von nachhaltigen Anlagestrategien auf die gesamten, oder Teile der Assets eines Assets Managers. Asset-Overlays werden für die Strategien Ausschluss, Engagement, Integration und Stimmrechtsausübung erfasst.

Ausschlüsse
Dieser Ansatz schließt systematisch bestimmte Investments oder Investmentklassen wie Unternehmen, Branchen oder Länder vom Investment-Universum aus, wenn diese gegen spezifische Kriterien verstoßen.

Best-in-Class
Anlagestrategie, nach der - basierend auf ESG-Kriterien - die besten Unternehmen innerhalb einer Branche, Kategorie oder Klasse ausgewählt oder gewichtet werden, also diejenigen, die im Branchenvergleich in ökologischer, sozialer und ethischer Hinsicht die höchsten Standards setzen.

Best-in-Progress
Anlagestrategie, nach der Unternehmen ausgewählt werden, die im Zeitverlauf die größte Verbesserung hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsperformance – meist anhand von ESG-Ratings ermittelt – erreichen konnten

Carbon Bubble
Unter der Carbon Bubble - zu Deutsch Kohlenstoffblase - wird eine Investitionsblase verstanden, die sich aus der Unvereinbarkeit des Zwei-Grad-Ziels mit dem Abbau und der Nutzung weiter Teile der momentan bekannten Reserven an fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Kohle und Erdgas ergibt. Die Annahme ist, dass ein Großteil der entsprechenden Investitionen überbewertet ist, da das Risiko der Unverwertbarkeit nicht berücksichtigt wird.

Carbon Footprint
Der Carbon Footprint eines Investments bezeichnet die Menge an Treibhausgas-Emissionen, die ein Produkt, Unternehmen oder Portfolio verursacht.

COP
Die UN-Klimakonferenzen, innerhalb derer die jährlichen Verhandlungen (englisch: Conference of the Parties - COP) von Staaten und weiteren Akteur*innen stattfinden, mit dem Ziel eine gemeinsame Lösung für den vom Menschen verursachten globalen Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung zu finden.

Corporate Governance
Governance-Themen beziehen sich auf die Qualität des Managements von Unternehmen, die Unternehmenskultur, Risikoprofile und andere Besonderheiten. Dies beinhaltet auch die Verantwortlichkeit von Vorständen und deren Verpflichtung mit Blick auf das strategische Management von sozialer und ökologischer Performance. Darüber hinaus geht es um Prinzipien wie transparente Berichterstattung und die Umsetzung von Managementaufgaben in einer Weise, die frei von Missbrauch und Korruption ist. Hierzu zählen Corporate Governance-Themen (Vergütung von Führungskräften, Aktionärsrechte, Zusammensetzung des Vorstands), Bestechung, Korruption, Dialoge mit Interessensgruppen, Lobby-Aktivitäten etc.

Corporate Human Rights Benchmark (CHRB)
Der Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) ist eine Methodik zur Bewertung der Menschenrechtsperformance von Großunternehmen aus den Hochrisikobranchen Landwirtschaft, Bekleidung und Rohstoffe. Der auf den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte basierende Benchmark bewertet die menschenrechtliche Performance von Unternehmen anhand öffentlich verfügbarer Informationen.

Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Seit dem 5. Januar 2023 ist die CSRD auf EU-Ebene in Kraft. Ziel der Richtlinie ist es, die Berichterstattung in Sachen Nachhaltigkeit mit der finanziellen Berichterstattung gleichzustellen. Die Richtlinie sieht eine Ausweitung der Berichtspflichten auf alle großen sowie börsennotierten kleinen und mittleren Unternehmen und eine Vereinheitlichung des Berichtsstandards vor.

Dekarbonisierung
Unter Dekarbonisierung versteht man die Transformation der Wirtschaft in Richtung eines niedrigeren Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid.

Divestment
Divestment - zu Deutsch Desinvestment - ist das Gegenteil von Investment und bezeichnet demnach den Abzug von Investmentkapital aus Aktien, Anleihen und Fonds. Die globale Divestment-Bewegung zum Klima setzt sich dafür ein, Kapital aus treibhausgasintensiven Unternehmen abzuziehen.

Doppelte Wesentlichkeit
Doppelte Wesentlichkeit (engl. „double materiality“) bezeichnet sowohl die Auswirkung von relevanten Nachhaltigkeitsrisiken auf Unternehmen/Portfolios (Outside-In-Perspektive) als auch die relevanten Auswirkungen des Unternehmens/Portfolios auf Nachhaltigkeitsfaktoren wie Mensch und Umwelt (Inside-Out-Perspektive).

Engagement
Engagement beschreibt den aktiven und langfristigen Austausch von Investor*innen mit dem Unternehmen mit dem Ziel, die Unternehmensführung für die Berücksichtigung von sozialen, ethischen, und ökologischen Kriterien zu gewinnen (Voice). Dies beinhaltet auch Stimmrechtsausübungen auf Hauptversammlungen und Aktionärsanträge (Vote).

ESG
Englisch für Environmental, Social and Governance; steht für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung bzw. Governance.

ESG-Integration
ESG-Integration ist im Wesentlichen ein Risikoansatz, der sozial-ökologische Risiken finanziell bewertet. Dabei werden ESG-Kriterien bzw. -Risiken in die traditionelle Finanzanalyse einbezogen. Dies kann sowohl auf Produktebene als auch auf institutioneller Ebene geschehen. Hierbei ist zu beachten, dass Finanzprodukte, bei denen ein ESG-Integrationsansatz nur die institutionelle Ebene betrifft, nicht als nachhaltige Finanzprodukte gelten. Bei nachhaltigen Geldanlagen sind die ESG-Kriterien explizit in den Produktdokumenten festgelegt.

EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums
Der am 08.03.2019 von der EU-Kommission veröffentlichte Aktionsplan. Er zielt darauf ab, 1. Kapitalflüsse in nachhaltige Investitionen umzulenken, um ein nachhaltiges und integratives Wachstum zu erreichen; 2.finanzielle Risiken, die sich aus dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit, der Umweltzerstörung und sozialen Problemen ergeben, zu bewältigen; 3.Transparenz und Langfristigkeit in der Finanz-und Wirtschaftstätigkeit zu fördern.

EU-Taxonomie
Die Taxonomie ist einer von zehn Maßnahmenpunkten des EU-Aktionsplanes Finanzierung nachhaltigen Wachstums. Mit der Taxonomie soll ein Nachhaltigkeitsklassifizierungssystem geschaffen werden, anhand dessen harmonisierter Kriterien festzustellen ist, ob eine Wirtschaftstätigkeit ökologisch nachhaltig ist.

European Green Deal 
Der European Green Deal ist ein von der Europäischen Kommission im Dezember 2019 vorgestellter Fahrplan für den Übergang zu einer kreislauforientierten Wirtschaft und Bekämpfung der Umweltverschmutzung. Er enthält u. a. die Erarbeitung eines europäischen Klimagesetzes und einer neuen nachhaltigen Finanzstrategie zur Verwirklichung einer CO2-neutralen Europäischen Union bis 2050.

Fonds
Eine juristische Einheit, deren ausschließliche Aufgabe der Erwerb von Investitionsbeständen ist. Dies schließt Sonder- und Teilfonds mit ein.

Genfer-Konvention
Zwischenstaatliches Abkommen und wesentliche Komponente des humanitären Völkerrechts. Regelt während des Krieges den Schutz der Zivilbevölkerung, welche nicht an Kampfhandlungen beteiligt ist.

Global Investor Statement on Climate Change
Das Global Investor Statement on Climate Change ist ein Appell von Investor*innen, der im Vorfeld des Klimagipfels der Vereinten Nationen im Jahr 2014 mit Hinblick auf die Pariser Klimaverhandlungen veröffentlicht wurde. Mit diesem Statement bekennen sich mehr als 404 Investor*innen, die über 24 Billionen US-Dollar Vermögen repräsentieren, zu ihrer Verantwortung für die Bewältigung des Klimawandels und sprechen sich unter anderem für die Einführung eines stabilen und wirtschaftlich wirkungsvollen CO2-Preises aus.

Green Bonds
Bei Green Bonds handelt es sich um grüne Anleihen. Mit diesen können Förderbanken, Geschäftsbanken, Staaten und Unternehmen Kapital für klima- und umweltschützende Projekte beschaffen.

Greenwashing
Finanzmarktakteuren und Anleger:innen, insbesondere (aber nicht ausschließlich) im Zusammenhang mit der Erlangung eines unlauteren Wettbewerbsvorteils, indem eine unbegründete ESG-Behauptung über ein Finanzprodukt oder eine Finanzdienstleistung aufgestellt wird (angelehnt an die Definition der ESMA Securities and Markets Stakeholder Group). Es ist zu unterscheiden zwischen Fällen, in denen eine objektive Falschaussage vorliegt (Greenwashing) und Fällen, in denen subjektive Einschätzungen dazu, was nachhaltig ist, auseinandergehen. Auch Letzteres kann zu Greenwashing-Vorwürfen führen.

High Level Expert Group (HLEG)
Im Dezember 2016 beauftragte die Europäische Kommission eine Expert*innengruppe (englisch: High Level Expert Group) damit, Vorschläge zur Integration von Nachhaltigkeit in die europäischen Finanzmärkte zu unterbreiten. Die Gruppe, bestehend aus 20 Expert*innen aus dem Finanzwesen, der Wissenschaft und Zivilgesellschaft legten im Januar 2018 ihren Schlussbericht vor.

High Net Worth Individuals (HNWI)
Personen mit mehr als einer Mio. US$ Anlagekapital.

Human Rights Guidance Tool for the Financial Sector
Das von der UN Environment Programme Finance Initiative entwickelte Human Rights Guidance Tool for the Financial Sector hilft Finanzunternehmen potenzielle Menschenrechtsrisiken zu identifizieren. Es ist letztlich eine kostenfreie und öffentlich zugängliche Informationsquelle für die Finanzbranche, um Menschenrechte bei ihren Finanzentscheidungen und -operationen zu berücksichtigen.

IDD
Die Insurance Distribution Directive (Versicherungsvertriebsrichtlinie) ist eine EU-Richtlinie, welche in erster Linie den Verbraucherschutz verbessern soll. Sie betrifft nicht nur Versicherungsvermittlungen, sondern sämtliche Versicherungsvertriebsformen. Die daraus erfolgte Versicherungsvermittlungsverordnung ist seit Dezember 2018 in Kraft.

ILO - Kernarbeitsnormen
Die acht Kernarbeitsnormen der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) definieren soziale Mindeststandards für Arbeitnehmer*innen und umfassen die folgenden Bereiche: Abschaffung von Zwangsarbeit, Schutz der Vereinigungsfreiheit, Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektivverhandlungen, Gleichheit des Entgelts, Abschaffung der Zwangsarbeit, Schutz vor Diskriminierung, Mindestalter und Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit.

Impact Investment
Bei Impact Investments handelt es sich um Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven Beitrag zur Lösung von ökologischen und/oder sozialen Problemen leisten. Für das FNG zeichnet sich ein Impact Investment durch folgende Merkmale aus: 1. Intentionalität, 2. Zusätzlichkeit, 3. Erläuterung der Wirkungskanäle, 4. Messbarkeit, 5. Transparenz.

Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) und Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (ICESCR)
Die auch als Sozialpakt und Zivilpakt bekannten multilateralen völkerrechtlichen Verträge wurden am 16.12.1966 von der Generalversammlung der UN verabschiedet. Sie enthalten neben den wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten auch eine Forderung nach Gleichstellung der Geschlechter, ein umfassendes Diskriminierungsverbot, ein Selbstbestimmungsrecht der Völker und ein Recht auf freie und faire Wahlen. Beide Pakte bilden zusammen mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte die grundlegenden Menschenrechtsabkommen der UN (International Bill of Human Rights).

Investitionskriterien
Der Grundsatz oder die Urteilsgrundlage zur Festlegung, worin der Fonds aus ökologischer, sozialer oder ethischer Sicht investieren darf und worin nicht.

KMU
Akronym für kleine und mittelständische Unternehmen. Deren Abgrenzung voneinander wird anhand verschiedener Schwellenwerte hinsichtlich der Kriterien Mitarbeiteranzahl, Umsatz und Bilanzsumme vorgenommen.

Kund:inneneinlagen
Kund:inneneinlagen umfassen alle verzinslichen und unverzinslichen Forderungen von Kund:innen, Unternehmen und Organisationen gegenüber Kreditinstituten.

Mandate
Maßgeschneiderte Investmentfonds speziell für institutionelle Investoren oder High-Net-Worth Individuals (HNWIs). Diese Mandate, oft auch Spezialfonds genannt, zeichnen sich durch einen oder wenige Investor*innen aus.

MiFID II
Die Markets in Financial Instruments Directive II ist eine EU-Richtlinie, die den Wertpapierhandel zum einen europaweit regelt und diesen zum anderen harmonisieren soll. Seit dem 2. August 2022 ist die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen bei der Anlageberatung verpflichtend. Darüber hinaus konkretisiert MiFID II Nachhaltigkeitsmerkmale, die Fonds erfüllen müssen, um Kund:innen mit Nachhaltigkeitspräferenzen angeboten werden zu dürfen. Wurde die erste Abfrage zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bejaht, stehen auf der zweiten Stufe drei Möglichkeiten zur Verfügung, wie dies geschehen soll: a) Mindestanteil ökologischer Investitionen gemäß EU-Taxonomie, b) Mindestanteil nachhaltiger Investitionen gemäß OffVO, c) Berücksichtigung nachteiliger Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAIs).

Mikrofinanz
Mikrofinanz bezeichnet die Bereitstellung von diversen Finanzdienstleistungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Solche Dienstleistungen können Kleinstkredite, Versicherungen oder Spareinlagen sein und dienen vorrangig der Armutsbekämpfung.

Modern Slavery Act
Der Modern Slavery Act ist eine Ende 2015 in Kraft getretene Berichtspflicht für britische Unternehmen, mit welchen Maßnahmen sie gegen Menschenhandel und Zwangsarbeit in ihrer Lieferkette vorgehen.

Montréal Carbon Pledge
Der Montréal Carbon Pledge ist eine Initiative, die im September 2014 wenige Tage nach dem Klimagipfel der Vereinten Nationen, durch PRI und UNEP FI - den Finanzinitiativen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen - im kanadischen Montréal gegründet wurde. Ziel der Initiative ist es, höhere Transparenz beim CO2-Fußabdruck von Aktienportfolios zu schaffen und diesen auch langfristig zu verringern.

Montreal-Protokoll
Multilaterales Abkommen zum Schutz und Erhalt der Ozonschicht. So verpflichten sich beispielsweise sämtliche Unterzeichnerstaaten auf den Verzicht von Emissionen aus chlor- und bromhaltigen Chemikalien.

Nachhaltige Geldanlagen (NG)
Die Klassifizierung nach Artikel 8 und 9 OffVO stellt auch für den diesjährigen Bericht das Grundgerüst für die Definition Nachhaltiger Geldanlagen dar. Daneben erhebt das FNG die Kund:inneneinlagen und Eigenanlagen25 von Nachhaltigkeitsbanken und addiert diese zur Summe Nachhaltiger Geldanlagen hinzu.

Nachhaltige Themenfonds
Investitionen in Themen, Branchen oder Assets, die mit der Förderung von Nachhaltigkeit zusammenhängen und einen ESG-Bezug haben. Gängige Branchen für Themenfonds sind: „grüne“ Immobilien, erneuerbare Energien / Energieeffizienz, nachhaltige Rohstoffe (Wald, Agrar, Wasser etc.), Mikrofinanzierung, Investitionen in soziale Projekte, Kultur oder Bildung.

Nachhaltigkeitsbeirat
Ein regelmäßig tagendes Gremium, das über die Ausrichtung der Nachhaltigkeits- und Ethik-Politik oder das Verhalten gegenüber einzelnen Unternehmen befindet.

NAV
Net Asset Value, Reinvermögenswert.

Normbasiertes Screening
Überprüfung von Investments nach ihrer Konformität mit bestimmten internationalen Standards und Normen, z. B. dem UN Global Compact, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen oder den ILO-Kernarbeitsnormen.

Network on Greening the Financial System
Das NGFS ist ein weltweites Netzwerk von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden, das sich für ein nachhaltigeres Finanzsystem einsetzt.

OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
Die 1976 erstmals verabschiedeten OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen enthalten eine Reihe von Empfehlungen für unternehmerisches Handeln. Das Rahmenwerk gilt als weltweit anerkannter Verhaltenskodex u. a. in den Bereichen Menschenrechte, Umweltschutz, Korruptionsbekämpfung und Verbraucherinteressen. Nationale Kontaktstellen werden eingerichtet, um die Leitsätze bekannt zu machen, über deren Inhalte zu informieren und ihre Einhaltung zu fördern.

Offenlegungsverordnung (OffVO) 
Die Verordnung (EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor, regelt die Offenlegungspflichten von Finanzdienstleistungen bezüglich der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsthemen in ihren Strategien, Prozessen und Produkten. Darüber hinaus wird eine Produktklassifizierung nach Art. 8 (Produkt bewirbt soziale und/oder ökologische Ziele) und Art. 9 (Produkt verfolgt ein klares Nachhaltigkeitsziel) vorgenommen. Die Verordnung ist zu großen Teilen seit dem 10. März 2021 anzuwenden.

Ottawa-Konvention
Völkerrechtlicher Vertrag zum Verbot von Antipersonenminen.

Portfolio Decarbonization Coalition
Die Portfolio Decarbonization Coalition (PDC) wurde gemeinsam von Amundi, AP 4, CDP und der UNEP FI - der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen - gegründet. Ihr Ziel ist es, institutionelle Investoren zur Messung sowie Offenlegung ihres CO2-Fußabdrucks und zur schrittweisen Dekarbonisierung ihrer Portfolios zu bewegen und damit die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen des Privatsektors voranzutreiben.

Principal Adverse Impacts (PAIs)
Negative Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren. Finanzmarktteilnehmer und -berater:innen sind seit dem 10. März 2021 verpflichtet, die Berücksichtigung der PAIs bei ihren Investitionsentscheidungen transparent zu machen. Zum Umgang mit negativen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren sind Informationen (qualitativ/ quantitativ) sowohl auf Unternehmensebene als auch auf Produktebene zu veröffentlichen. An folgenden Bereichen soll sich dabei orientiert werden: Treibhausgasemissionen, Energieeffizienz, Biodiversität, Wasser, Abfall, Soziales und Mitarbeiter, Menschenrechte und Korruption.

Principles for Responsible Investing (PRI)
Die PRI sind eine in Partnerschaft mit der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms UNEP und dem UN Global Compact gegründete Investoreninitiative. Die dem Investorennetzwerk angehörigen Unternehmen verpflichten sich freiwillig und unverbindlich zu sechs Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren.

Protokoll über biologische Sicherheit
Internationales Abkommen, welches den grenzüberschreitenden Transport, die Handhabung und den Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen regelt.

Publikumsfonds
Investmentfonds, der einer größeren Anzahl von Investoren offensteht.

Rotterdamer Übereinkommen (PIC-Übereinkommen)
Völkerrechtlicher Vertrag zur Chemikaliensicherheit im internationalen Handel. Zu den Zielen des Übereinkommens gehören unter anderem eine geteilte Verantwortung bei den Handelsländern und der Schutz von Umwelt und der menschlichen Gesundheit vor Stoffrisiken.
 

SDG Bonds
SDG-Bonds sind Anleihen zur Finanzierung sozialer oder grüner Vorhaben, welche zu einem oder mehreren der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen.

Smart Risk Investing Initiative
Die Smart Risk Investing Initiative wurde 2014 während des Klimagipfels der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Ziel der Initiative war es, bis zu den Pariser Klimaverhandlungen 2015 ein Climate Risk Investment Framework zu entwickeln und die Versicherungsindustrie zu bewegen, sogenannte Climate Smart Investments von 42 Milliarden auf 84 Milliarden US-Dollar zu verdoppeln. Zum Zeitpunkt der COP21 hatte die Initiative dieses Ziel mit insgesamt 109 Milliarden US-Dollar weit übertroffen. Bis 2020 soll das Volumen auf 420 Milliarden US-Dollar steigen.

Social Bonds
Social Bonds bezeichnen Anleihen, die zur Kapitalisierung sozialer Projekte genutzt werden.

Soziales 
Soziale Themen haben einen breiten Fokus. Sie reichen von Aufgaben mit Bezug zu kommunalen Bedürfnissen, etwa die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und des Bildungssystems, zu Themen, die mit dem Arbeitsplatz zusammenhängen inklusive der Einhaltung von Menschenrechten und Themen wie Gleichbehandlung sowie Stakeholder Engagement. Beispiele hierfür sind Arbeitsstandards (in der Zulieferkette, Kinderarbeit, Sklaverei), Beziehungen zu den lokalen Gemeinden, Human-Kapital-Management, kontroverse Geschäftspraktiken (Waffen, Konfliktzonen), Gesundheitsstandards, die Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit etc.

Socially Responsible Investment (SRI)
Wird als Synonym für Nachhaltige Geldanlagen verwendet.

Spezialfonds
Maßgeschneiderte Anlagemöglichkeit, die sich ausschließlich an institutionelle Anleger richtet und in die nur einer oder wenige Investoren investiert sind.

Stockholm-Übereinkommen (POP-Konvention)
Internationales Übereinkommen zur Einschränkung oder gänzlichen Beendigung der Produktion, Verwendung und Freisetzung von langlebigen organischen Schadstoffen ("Persistent Organic Pollutants").

Stimmrechtsausübung
Die Ausübung von Aktionärsrechten auf Hauptversammlungen, um die Unternehmenspolitik bezüglich ESG-Kriterien zu beeinflussen.

Stranded Assets
Stranded Assets sind Vermögenswerte, die unerwartet oder vorzeitig Abwertungen oder Abschreibungen zu verzeichnen haben. Vor dem Hintergrund des Phänomens der Carbon Bubble besteht für kohlenstoffintensive Investments ein besonders erhöhtes Risiko, zu Stranded Assets zu werden.

Sustainable Development Goals (SDG; Ziele für nachhaltige Entwicklung)
Die Sustainable Development Goals sind 17 politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, die auf Grundlage der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Soziales und Wirtschaft – eine weltweite nachhaltige Entwicklung vorantreiben sollen. Sie traten als Nachfolger der Millenniums-Entwicklungsziele am 01. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Kraft und gelten für Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer. Menschenrechte sind ein Querschnittsthema der Sustainable Development Goals, sodass jedes SDG mit einer Vielzahl von Menschenrechten verknüpft ist.

Task Force on Climate related Financial Disclosures (TCFD)
Die 2015 gegründete TCFD setzt sich für mehr Transparenz bei der Offenlegung von klimabedingten Finanzrisiken ein. Diesbezügliche Daten sollen von Unternehmen für Investor*innen, Geldgeber*in, Versicherer und andere Stakeholder zur Verfügung gestellt werden.

Taxonomie
Die Taxonomie ist einer von zehn Maßnahmenpunkten im Rahmen des EU-Aktionsplanes Finanzierung nachhaltigen Wachstums. Mit der Taxonomie soll ein Nachhaltigkeitsklassifizierungssystem geschaffen werden, anhand dessen harmonisierter Kriterien festzustellen ist, ob eine Wirtschaftstätigkeit klimaverträglich ist.

Thun Group
Die Thun Group ist ein informeller Zusammenschluss von sieben internationalen Banken, um über Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in den zentralen Geschäftsfeldern der Finanzindustrie zu diskutieren. Ihre Ansätze finden weitestgehend im Risk Assesment, Retail und Private Banking, Corporate und Investment Banking sowie im Asset Management Anwendung.

Umwelt
Umweltthemen betreffen alle Aspekte von Unternehmensaktivitäten, welche die Umwelt in positiver oder negativer Weise beeinflussen. Beispiele sind hierfür Artenvielfalt, Treibhausgas-Emissionen, Klimawandel, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Ressourcen-Raubbau, chemische Verschmutzung, Abfall-Management, Wasser-Management, Versauerung der Meere, Ozon-Abbau, Landnutzung etc.

UNEP Finance Initiative
Partnerschaft zwischen dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen mit der privaten Finanzwirtschaft und dem Versicherungssektor zur Förderung von sozialen Entwicklungen, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
 

UNFCCC
Die Klimarahmenkonvention (United Nations Framework Convention on Climate Change - UNFCC) ist ein internationales, multilaterales Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen. Ziel ist es, die globale Erderwärmung zu verlangsamen sowie deren Folgern zu mildern. Die UNFCCC wurde 1992 auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung verabschiedet und trat zwei Jahre später in Kraft. Mittlerweile haben 195 Staaten die UNFCCC ratifiziert.

UN Global Compact
Der 1999 ins Leben gerufene UN Global Compact ist eine Vereinbarung zwischen Unternehmen und der UNO, mit der sich Unternehmen 10 Prinzipien verpflichten, die zu einer sozialeren und ökologischer gestalteten Globalisierung beitragen sollen.

Verantwortliche Investments (VI)
Verantwortliche Investor*innen und Asset Manager gestalten ihre Investmentprozesse unter angemessener Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und Governance-bezogenen Aspekten (ESG-Kriterien) und wenden entsprechende Anlagestrategien an. Sie richten sich dabei nach öffentlichen Standards und Prinzipien, halten ihre Strategie zum verantwortlichen Investieren schriftlich fest und informieren über ihre Aktivitäten, Anlagestrategien und ESG-Grundsätze. Bei den verantwortlichen Investments sind die ESG-Kriterien auf institutioneller Ebene festgelegt.